Artikel von Jana Otto

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Die 5 größten Fehler bei Gehaltsverhandlungen – und wie du sie vermeidest

Gehaltserhöhungen sind kein Geschenk – sie sind Verhandlungssache. Doch das richtige Maß an Selbstbewusstsein, Vorbereitung und Taktgefühl zu finden, fällt vielen schwer. Oft enden Gespräche über Geld mit Frust, weil das Gegenüber nicht überzeugt ist – oder weil man selbst zu früh klein beigibt. Noch schlimmer: Manche Argumente schaden mehr, als sie nützen. In diesem Artikel zeigen wir dir die fünf größten Fehler bei Gehaltsverhandlungen – und wie du diese Stolperfallen vermeidest.

INHALT

Fehler bei Gehaltsverhandlungen

Fehlende Vorbereitung – kein Plan, kein Erfolg

Der wohl häufigste Fehler bei Gehaltsverhandlungen: Unvorbereitet rein zu gehen. Wer spontan „mehr Geld“ fordert, ohne konkrete Zahlen, Marktvergleiche oder eigene Leistungen zu nennen, wirkt unüberlegt – und verspielt die Chance auf ein überzeugendes Gespräch.

Warum ist das ein Problem?

Weil Arbeitgeber:innen messbare Argumente brauchen. Emotionen oder bloße Wünsche sind kein Fundament für eine erfolgreiche Verhandlung.

Was du besser machen kannst:

✅ Informiere dich vorab über branchenübliche Gehaltsspannen, z. B. im StepStone Gehaltsreport oder über Kununu Gehaltsvergleiche.

✅ Halte deine eigenen Erfolge und Leistungen schriftlich fest.

✅ Entwickle eine klare Argumentationsstruktur, die zeigt: „Ich bringe X – und genau deshalb bin ich Y wert.“

„Ich brauche mehr Geld, weil meine Miete gestiegen ist …“

Ein Klassiker – und ein großer Fehler bei Gehaltsverhandlungen. Persönliche Kostensteigerungen (Miete, Inflation, Lebenshaltung) sind keine Verhandlungsgrundlage. Dein Gehalt bemisst sich nicht an deinen Ausgaben, sondern an deinem Wert für das Unternehmen.

Warum ist das problematisch?

Solche Begründungen wirken emotional und subjektiv. Sie haben nichts mit deiner Arbeitsleistung zu tun – und blenden den wirtschaftlichen Nutzen für das Unternehmen aus.

Was du besser machen kannst:

✅ Konzentriere dich auf deinen Mehrwert für das Unternehmen.

✅ Zeige, welche messbaren Resultate du geliefert hast (z. B. Umsatzsteigerung, Effizienzgewinne, Projektverantwortung).

✅ Argumentiere strategisch: „Seit Projekt XY konnte ich den Bereich Z um X % verbessern – daher sehe ich eine faire Anpassung im Gehalt bei XY €.“

Zwischen Unsicherheit und Übermut: Das richtige Maß finden

Zögerlich zu sein ist genauso ungeschickt wie zu forsch aufzutreten. Wer zu niedrig ansetzt, verkauft sich unter Wert. Wer mit Ultimaten oder unrealistischen Forderungen startet, vergrault sein Gegenüber.

Warum ist das heikel?

Ein zu hoher Einstieg signalisiert mangelnde Realität. Ein zu niedriger zeigt mangelndes Selbstbewusstsein.

Was du besser machen kannst:

✅ Finde deinen Marktwert – realistisch, aber ambitioniert.

✅ Setze ein konkretes Ziel, aber sei offen für Gegenangebote.

✅ Zeige dich verhandlungsbereit: z. B. mit Vorschlägen wie einem stufenweisen Gehaltsanstieg bei Zielerreichung oder Zusatzleistungen (z. B. Weiterbildung, flexible Arbeitszeitmodelle).

Zu schnell „Ja“ sagen – und Potenzial verschenken

Manche freuen sich über ein Angebot so sehr, dass sie sofort zusagen – ohne nachzuhaken. Dabei wird gerade in dieser Phase oft Verhandlungsspielraum verschenkt.

Warum ist das ein Fehler?

Weil du dich mit dem Erstangebot zufriedengibst, obwohl vielleicht mehr drin wäre – sei es beim Gehalt, bei Benefits oder bei Entwicklungsmöglichkeiten.

Was du besser machen kannst:

✅ Lass dir Bedenkzeit. Ein souveränes „Ich schaue mir das gern in Ruhe an“ ist legitim.

✅ Prüfe das Gesamtpaket: Gibt es Spielraum bei Bonuszahlungen, Home-Office-Regelungen oder Weiterbildungen?

✅ Frage gezielt nach: „Welche Möglichkeiten gibt es, das Paket in den kommenden Monaten noch auszubauen?“

Schlechtes Timing – der perfekte Moment ist Gold wert

Auch die beste Argumentation nützt wenig, wenn du sie im falschen Moment bringst. Direkt nach einem gescheiterten Projekt, in der Urlaubszeit oder zwischen Tür und Angel? Keine gute Idee.

Warum ist das kritisch?

Weil das Umfeld einer Gehaltsverhandlung mitentscheidet, wie offen dein Gegenüber auf dein Anliegen reagiert.

Was du besser machen kannst:

✅ Wähle den Zeitpunkt bewusst: z. B. nach erfolgreich abgeschlossenen Projekten, in Mitarbeitergesprächen oder zur regulären Gehaltsrunde.

✅ Vereinbare einen Termin mit dem klaren Hinweis auf das Thema: „Ich würde gern über meine Weiterentwicklung und mein Gehalt sprechen – wann passt es Ihnen dafür gut?“

Fazit: Wer gut vorbereitet ist, gewinnt – langfristig

Gehaltsverhandlungen sind kein Sprint, sondern ein strategischer Prozess. Wer sich vorbereitet, realistische Ziele setzt und zur richtigen Zeit mit den richtigen Argumenten auftritt, hat beste Chancen. Und wer emotionale oder unprofessionelle Begründungen vermeidet, erhöht seine Glaubwürdigkeit – und damit seine Verhandlungsposition.

Tipp zum Schluss:

Gehalt ist wichtig – aber auch nicht alles. Wer neben dem monetären Aspekt auch persönliche Entwicklung, Sinnhaftigkeit und Lebensqualität im Blick hat, wird langfristig erfolgreicher und zufriedener verhandeln.

Wer mehr verdienen will, muss richtig verhandeln

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